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ART Kunstfahrt am 27. Mai 2018 nach Stuttgart: Mixed Realities

Ein tolles Erlebnis für alle Teilnehmer unserer Kunstfahrt und eine gelungene Vorschau auf das, was uns künftig in der Kunst erwartet: Überall sind wir heutzutage online – Wir lassen uns von Navigationsgeräten durch fremde Städte führen und können Kinokarten mit unseren Smartphones kaufen. Inzwischen gibt es Software, die beispielsweise im Auto Informationen direkt in unser Blickfeld einblendet. Auf verschiedenste Arten vermischen sich unsere reale Welt und virtuelle Welten, zu erweiterten, so genannten „augmentierten Realitäten“ (AR). Dabei müssen Realität und Virtualität perfekt aufeinander abgestimmt werden!

                                                                               

Bei Virtual Reality trägt man eine sogenannte Daten-Brille und lässt sich in fremde Welten „tauchen“. Die echten Umgebungen spielen keine wesentliche Rolle mehr. Anders bei Augmented Reality: Hier wird die echte Realität durch zusätzliche Informationen erweitert. Und sei es nur ein Pokémon in unserem Vorgarten. Der Begriff »Mixed Realities« unterstreicht dabei die These der Ausstellung in Stuttgart, dass virtuelle und reale Welten nicht parallel nebeneinander bestehen oder Gegensätze bilden, sondern ein Kontinuum formen, sich ergänzen und/oder auch bereichern können – in jedem Fall sich in einem permanenten Austausch befinden.

Längst haben sich »Virtual Reality« (VR) und »Augmented Reality« (AR) in Industrie, Forschung und Lehre etabliert. Zum Beispiel in der Medizin: Kombiniert mit der neuesten Generation von Virtual Reality-Brillen können somit weltweit erstmals Patientenbilddaten in für Chirurgen nutzbarer Qualität virtuell aufbereitet werden. Die Benutzer können virtuell mit beispielsweise dem zu operierenden Hüftknochen interagieren, ihn vergrößern und aus der Nähe betrachten. Piloten z.B. lernen während ihrer Ausbildung an Simulatoren, bevor sie dann später als fertiger Pilot eigentlich nur noch ein Controller sind, da das Flugzeug eigentlich nur noch vom Computer gesteuert wird.

Entwicklungen in der Spieleindustrie und neueste Generationen an Consumer Hardware begünstigten diesen Erfolg, der der Medizin den Zugang zu dreidimensionalen „Testräumen“ ermöglicht. Die Schweiz z.B. mischt nicht nur im Game-Bereich mit. Seit einigen Jahren setzt sie auch bei der VR-Technologie im Gesundheitswesen Maßstäbe. Ein Start-up mit Sitz in Lausanne hat ein System zur beschleunigten motorischen Rehabilitation nach einer Hirnverletzung oder einem Hirnschlag entwickelt. Die von einem Neurowissenschaftler der ETH Lausanne entwickelte Technologie gilt seit 2011 als internationale Referenz. Virtual Reality hat sich bei der Behandlung von Phobien und in der Psychologie bereits einen Namen gemacht.

Großes Interesse haben aber auch bereits Museen bekundet. Sie sehen darin Möglichkeiten, Besuchern die intuitive und zerstörungsfreie Erkundung des Inneren von Exponaten wie beispielsweise Mumien zu ermöglichen.